Seit mehreren tausend Jahren sind Pflanzen mit medizinischen Eigenschaften die wichtigsten Mittel des Menschen im Kampf gegen Krankheit und Tod.
Für den Einzelnen ist es sicher schwer, in Infektionen und Krankheiten etwas Positives zu sehen. Mittlerweile müssen wir erkennen, dass für die Spezies Mensch Krankheit, Infektionen und Tod unumgängliche Bestandteile unserer Entwicklung gewesen sind.
Die Geschichte der Medizin ist ein spannender Bericht über Leben und Tod, Magie und Wissenschaft, Technologie und Forschung. Obwohl der Hauptanteil aller Medizin heutzutage chemisch hergestellt wird, haben 25–30% davon immer noch ihren Ursprung in Pflanzen.
Die Gärten
Die Medizingärten vermitteln in konkreter und inspirierender Form Wissen über die Geschichte der Medizin. Das Areal erstreckt sich über 3,2 Hektar mit ca. 600 verschiedenen Pflanzenarten – Bäume, Büsche, Stauden und einjährige Pflanzen – alle mit medizinischen Eigenschaften, die teils neuzeitlich bewiesen wurden oder bereits aus der bisherigen Pflanzenmedizin bekannt waren.
Die Medizingärten sind nach Themen angelegt, wo die neu oder bereits früher festgestellten medizinischen Eigenschaften an die verschiedenen Bereiche des menschlichen Organismus geknüpft sind.
1. Atemwege und Kreislauf. Unterthema Duftpflanzen
2. Urin- und Geschlechtswege. Unterthema aphrodisierende Pflanzen
3. Verdauung, Stoffwechsel und Ernährung. Unterthema Schnapskräuter
4. Infektionen und Hildegards Garten.
5. Nervensystem und Bewegungsapparat. Unterthema Meditationsgarten
6. Sinnesorgane. Unterthema kosmetische Pflanzen
7. Die Medizingarten für Kinder
Die einzelnen Gartenbereiche wenden sich an Gartenbesitzer, Ärzte und Professionelle des entsprechenden Behandlungsgebiets.
Die Medizingärten wurden 2010 geschaffen und werden ständig erweitert. Alle Arbeit – auch die verwaltungsmäßige – wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern ausgeführt. Diese Arbeitsgruppe, die sich um Pflege und Entwicklung der Anlage kümmert, besteht aus 50 Pensionisten, welche ihre Liebe zu Gärten, Natur, Pflanzen und Bäume verbindet. Der offizielle Arbeitstag findet jeden Dienstag statt, aber viele kommen auch noch an anderen Tagen.
Über die Besuchsgärten hinaus arrangiert die Vereinigung Medizingärten in Tranekaer noch Vorträge, Kurse und den jährlichen Pflanzenmarkt.
Die Pflanzen
Als etwas ganz Einzigartiges findet sich in den Medizingärten in Tranekaer ein Arboretum mit etwa 100 verschiedenen Baumsorten, die alle eine medizinische Bedeutung haben oder hatten. Im Laufe einiger Jahre werden die sechs Einzelgärten mit ihren jeweils 800 m2 zusammen mit dem Arboretum ein ausserordentlich schönes Stück Natur ergeben.
Überall in der Welt werden unzählige unterschiedliche Pflanzen für medizinische Zwecke eingesetzt. Überwiegend werden es winterfeste Pflanzen sein, die anderen werden während des Winters im Treibhaus untergebracht.
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